Ein in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung Michelbachs geplantes Windkraftrad wird nun an anderer Stelle gebaut, um Lärm und Schattenwurf für die Bewohner zu reduzieren. Das ist das Resultat eines gemeinsamen Vorgehens von Gemeinderat der bürgerlichen Gemeinde und des evangelischen Kirchengemeinderats von Michelbach.
Im letzten Jahr haben die Stadtwerke Schwäbisch Hall zusammen mit der Evangelischen Landeskirche Württemberg als Grundstückseigentümerin mit der Planung von neuen Windrändern in der Region Schwäbisch Hall und Michelbach begonnen. Dabei stieß ein geplanter Standort oberhalb des Ortes Michelbach auf harsche Kritik. Durch seine dominante Lage oberhalb von Michelbach und die unmittelbare Nähe zur Wohnbebauung gab es erhebliche Bedenken in Bezug auf Lärm und Schattenwurf.
Neben dem Gemeinderat der bürgerlichen Gemeinde hat sich auch der örtliche evangelische Kirchengemeinderat mit den Windkraftplänen intensiv auseinandergesetzt. Dem Gremium ist das Voranschreiten der Energiewende und die Förderung regenerativer Energien ein wichtiges Anliegen, allerdings gilt es auch, die Interessen der Menschen vor Ort zu berücksichtigen. So hat es den Landesbischof in einen eindringlichen Brief gebeten, auf den strittigen Standort SHA 1 zu verzichten. Der zuständige Dezernent des Oberkirchenrates als Verwalter des Kirchwaldes wurde zu einer Sondersitzung nach Michelbach eingeladen, um mit ihm nochmal intensiv über den Standort und die Auswirkungen auf Michelbach zu diskutieren.
Inzwischen liegt dem Kirchengemeinderat ein Schreiben der Landeskirche vor, in dem diese erklärt, einen anderen Standort für das problematische Windrad zu wählen. Darin heißt es: „Innerhalb der im Kirchenwald ausgewiesenen Fläche konnten wir einen Standort für die geplante Windkraftanlage SHA1 ausmachen, der für die Gemeinde Michelbach einige Vorteile hätte. Dieser Standort liegt ungefähr 400 m weiter nördlich vom jetzigen Standort.“ Und weiter: „Durch die Standortverschiebung würde sich der Abstand zur nächstgelegenen Bebauung des Hauptortes auf nunmehr ca. 1.000 m verlängern. Außerdem führt der größere Abstand zu einer geringeren optischen Beeinträchtigung und der ohnehin geringe Schattenwurf wird durch die Verlagerung nach Norden reduziert.“
Im Schreiben werden auch auf die Nachteile des neuen Standortes für die Investoren (Landeskirche und Stadtwerke Schwäbisch Hall) hingewiesen. Diese seien unter anderem „höhere Planungskosten“ und „geringere Windausbeute“.
Abschließend heißt es: „Wir sind angesichts der Vorteile für die Gemeinde Michelbach bereit, diese Nachteile in Kauf zu nehmen. Wir hoffen, dass dieses Entgegenkommen die Spannungen in Michelbach aufzulösen hilft und auch Sie darin einen guten Kompromiss erkennen können.“
Wir hätten uns einen noch deutlicheren Abstand zu Michelbach und seinen Ortsteilen gewünscht, so das Votum des Kirchengemeinderates.
Andererseits wissen wir, dass bei einem tragbaren Kompromiss immer beide Seiten von ihren Maximalforderungen abweichen müssen.