Der Herr ist mein Licht und mein Heil …

Der Herr ist mein Licht und mein Heil …

„Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?“
(Psalm 27,1)

Es nähert sich das Ende des Kirchenjahres: eine dunkle Zeit. Die Tage werden kürzer und kälter, die Farben des Herbstes verblassen, die letzten Blätter fallen und die Natur um uns herum kommt zum Stillstand. In diesen Tagen denken wir auch an unsere eigene Vergänglichkeit – an den Kreislauf von Leben und Tod, dem auch wir Menschen unterliegen.

Diese Zeit im Kirchenjahr führt uns zu den existenziellen Fragen des Lebens: Was bleibt von uns, wenn die Zeit vergeht? Wo gehen wir hin, wenn wir sterben? Wir denken an liebe Menschen, die wir verloren haben. Manchmal erfüllt uns diese Zeit besonders mit Furcht oder Trauer, und das Gefühl der Dunkelheit wird in uns spürbar.

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Doch gerade in dieser Zeit der Dunkelheit dürfen wir Christinnen und Christen uns an die Hoffnung erinnern, die Gott uns schenkt. In Psalm 27 heißt es: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?“ Gott selbst ist unser Licht, unser Heil und unser Trost. Er ist es, der uns durch die Dunkelheit des Lebens und des Todes hindurchführt. Auch wenn wir oft nur den Schatten sehen, bleibt Gottes Licht beständig und stark.

Im Glauben wissen wir, dass das Leben nicht mit dem Tod endet. Christus hat den Tod überwunden und uns den Weg zum ewigen Leben eröffnet. Dies ist die große christliche Hoffnung: dass der Tod nur ein Übergang ist, ein Tor zum Leben in Gottes Gegenwart. Wir dürfen darauf vertrauen, dass der Tod nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang ist – das Versprechen des ewigen Lebens, das wir in Christus haben.

So wie die Natur nach der Winterruhe im Frühling neu erblüht, so werden auch wir aus der Dunkelheit des Todes ins Licht des ewigen Lebens geführt. Das Kirchenjahr endet – aber es bereitet uns auch vor auf den Beginn der Adventszeit. Dann erwarten wir die Ankunft des wahren Lichts  – das Kommen Jesu Christi. In ihm ist das Licht, das die Dunkelheit durchbricht und unsere Herzen mit Hoffnung füllt.

Möge uns dieses Licht, das Gott in Jesus Christus geschenkt hat, auch in der Dunkelheit tragen. Mögen wir in seiner Gegenwart Trost und Zuversicht finden, selbst in den stillen und schweren Momenten unseres Lebens. Gott ist mit uns, heute und in Ewigkeit, und sein Licht wird uns nie verlassen.